Sammlung

Die bedeutende frühneuzeitliche Festung – als Standort des Stadt- und Industriemuseums zugleich sein imposantestes „Objekt“ – birgt das Gedächtnis der Stadt. Die Sammlung des Museums bewahrt mit einer Vielzahl aussagekräftiger und Geschichte(n) tragender Objekte die dingliche Überlieferung. Sie reicht vom hier ausgegrabenen steinernen Schaber eines Neandertalers bis zum Industrieroboter.

Wichtige Sammlungsschwerpunkte bilden insbesondere technikhistorisch aussagekräftige Maschinen und Objekte, welche die Lokal-, Sozial- und Alltagsgeschichte spiegeln. Einen Sammlungskomplex bildet die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Arbeit.

Die Restauratorin kümmert sich um die Pflege der vielseitigen Objektgruppen – von Maschinen und Werkzeugen über Textilien und Kunstwerke bis zu alltäglichen Gebrauchsgegenständen oder Werbemitteln. Die Sammlung spiegelt die Geschichte des Ortes und der Stadt sowie ihrer industriellen Entwicklung. Zahlreiche archäologische Funde belegen die Geschichte der Festung oder erzählen von der Zeit, als Steinzeitjäger, bronzezeitliche Händler und später römische Soldaten die Region durchwanderten.

Im ebenfalls hier beheimateten Stadtarchiv werden Pläne, Dokumente und Fotos zur Stadt und Regionalgeschichte bewahrt.

Neues aus der Sammlung

Ulrike Schiedermair und Bärbel Maul hinter einem Tisch, auf dem Tisch die Hutschachtel

Margot v. Opel und ihre Hutschachtel voller Geschichte(n)

Was für ein bewegtes Leben: Nach der Scheidung von ihrem ersten Ehemann, dem Schauspieler Kurt Sellnick, heiratet Margot 1929 den „Raketenfritz“, zieht mit ihm von Ort zu Ort, hat eine kurze Affäre mit Erich Maria Remarque und landet nach Beginn des Kriegs mit ihrem Ehemann in den USA. Beide werden nach dem Kriegseintritt der USA als feindliche Ausländer interniert, Margot jedoch früher als Fritz freigelassen. Als Fritz v. Opels seine neueste Affäre, eine kolumbianische Diplomatentochter unter dubiosen Umständen ehelicht, beginnt ein erbittert geführter Rosenkrieg, der in der unmittelbaren Nachkriegszeit die Spalten der Klatschpresse in Europa und Übersee füllt.

Fotos ihres bewegten Lebens, geprägt von Erfahrungshunger und Reiselust, bewahrt Margot in dieser Hutschachtel auf, die nach ihrem Tod auf Umwegen zu ihrer späteren Freundin Ulrike Schiedermair gelangt. Ulrike Schiedermair (hier bei der Übergabe des historischen Schatzes an Museumsleiterin Bärbel Maul) ist dem Lebensweg der Weltenbummlerin in akribischer Forschungsarbeit nachgegangen und hat darüber ein reichhaltig bebildertes Buch geschrieben. Einen Teil der Originalfotos hat sie nun – durch Vermittlung der ehemaligen Stadtarchivarin Gudrun Senska – dem Archiv übergeben. Die Hutschachtel kommt natürlich in die Museumssammlung.

Wir sagen herzlich Dankeschön!